Beanfarts bissige Welt

Lange, lange Zeit habe ich in mir nach dem ersten Thema geahndet und bin nicht fündig geworden. Doch nun kann ich sagen: „Was lange gärt, wird endlich Wut“ Wir schreiben April 2013 und viele große Herausforderungen warten auf den Spatenstich. Syrien, Klima, Energiewende, Europa- und zugehörige Weltpolitik, soziale Gerechtigkeit …. alles uninteressant – denn jetzt ist Frauenquote das Tagesgericht der politischen Landschaft im Wahlkampffrühling (der uns noch bis zum Herbst begleiten wird). Und warum erregt dies das Gemüt des Bohnendunstes?

Nicht ich, sondern diese Forderung ist im tiefsten Kern extrem frauenfeindlich! Vielleicht denke ich auch nur zu pragmatisch, da meine eigene Historie sehr von weiblichem Denken (sprich meiner Mom) geprägt wurde. Ich möchte das eigene Geschlecht ganz sicher nicht mies machen, denn auch männliche Sichtweise hat ihre Berechtigung. Würden wir heute noch in der Altsteinzeit leben, dann würde die männliche Horde sich vermutlich um das tägliche Fleisch kümmern …. während die Frauen sich bereits Gedanken um den kommenden Winter machen würden. Wir denken anders, wir handeln anders und trotzdem geht es nur gemeinsam.  Und das betrifft nicht nur die Zeugung der nächsten Generation; wobei auch die schwierig wäre, wenn Frau und Mann nicht gemeinsam daran arbeiten würden. (Meine bildliche Vorstellung des vorgenannten Sachverhaltes möchte ich lieber nicht schildern)

Ohne eine Wertung vergeben zu wollen, denke ich, Männer sind sehr detailverliebt und verlieren schnell die Übersicht in angrenzenden Themen. Da hätte das erste Fahrzeug der Altsteinzeit zwar schnell Alu-Felgen, jedoch noch keinen Motor. Und am anderen Ende des Tales hätte einer einen Antrieb entwickelt und wüßte nicht, wie er diese Kraft in Bewegung umwandeln könnte. Und seit dieser Zeit sind Frauen das Bindeglied … eher visionär, vereinend, ganzheitlich.

Und um nun doch noch als Nestbeschmutzer Karriere zu machen, stelle ich folgende Frage: Warum wurden in verschiedenen Kulturkreisen und zu verschiedenen Zeiten Priesterinnen ge- & verehrt ???

Wenn ich mich gegen eine Frauenquote in leitenden Funktionen ausspreche, dann nur deswegen, weil Frauen sich diese schon lange erobert haben. In meiner geschäftlichen Funktion habe ich es mit vielen Frauen in leitender Funktion zu tun und empfinde dies als eine sehr zukunftsweisende Situation. Die Fragen einer Wirtschaft, die sich mehr und mehr auch gesellschaftlichen Forderungen stellen muß, werden durch männliche Kurzsichtigkeit hinsichtlich Preis, Qualität und Lieferbereitschaft nicht mehr hinlänglich beantwortet.

Jedes verantwortungsvolle Unternehmen muß sich wappnen gegen Ausbeutung von Natur & Umwelt, scheuen vor gesellschaftlicher Ächtung bei Verstößen und sowohl sozial und politisch nachhaltige Verantwortung zeigen. Das sind nicht die typischen Domänen der männlichen Bevölkerung.

Frauenquote? Soll das eine neue Form von Schwerbehindertengesetz werden und die Quote quasi dahin geworfene Brotkrumen?

Hildegard von Bingen, Marie Curie, Bertha von Suttner … was würden sie von einer Frauenquote halten? Ich persönlich habe höchsten Respekt vor Hannelore Kraft und Margot Käßmann. Keinen Respekt zolle ich Angela Merkel, die sich lediglich als politisches Chamäleon zwischen Margaret Thatcher und Mutter Teresa zu tarnen versucht.

Statt Stimmenfang im Wahlkampf 2013 plädiere ich generell (egal ob männlich oder weiblich) für uneingeschränkte Bildungsdurchlässigkeit, für einheitlich gleiche Chancen ganz egal, ob man männlich oder weiblich ist, arm oder reich, katholisch, jüdisch oder Muslim, schön oder nicht, nord oder süd, ….

Frauen in Führungspositionen ist keine mathematische Frage, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe für uns alle ! Die Grundproblematik ist doch ein völlig falsches Rollenverständnis, verbunden mit männlicher Angst, dass ihnen die Frauen von Heute die Butter vom Brot klauen würden.  Diese Angst teile ich nicht, hingegen würde ich jederzeit die Butter teilen.